Rekordförderung in Höhe von 30. Millionen Euro katapultiert Glasfaserausbau im Landkreis Altenkirchen nach vorne


Altenkirchen, 19.11.2024
Jubelstimmung im Altenkirchener Kreishaus: Der Bund hat eine Rekordfördersumme für den flächendeckenden Ausbau des Glasfasernetzes im Landkreis Altenkirchen in Höhe von 30 Millionen Euro bewilligt. Die Förderung markiert einen der größten finanziellen Zuschüsse, die der Landkreis jemals für ein einzelnes Projekt erhalten hat. Damit ist man dem Traum von blitzschnellem Internet für alle Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen ein großes Stück nähergekommen. Aber bis zur Realisierung wird es noch einige Jahre dauern.
Kommunen, die nicht durch die WestConnect, die Deutsche Glasfaser oder die GlasfaserPlus im Landkreis Altenkirchen erschlossen werden, profitieren
„Die Summen sind gigantisch. Das Projektvolumen beträgt 50 Millionen Euro. Dafür hat der Bund eine Förderung von 30 Millionen Euro zugesagt. Eine ergänzende Landesförderung in Höhe von 15 Millionen Euro steht noch aus. Die Förderung kommt den Kommunen, bzw. Adressen zugute, die im Rahmen der eigenwirtschaftlichen Ausbauten der Deutschen Glasfaser, GlasfaserPlus oder WestConnect leer ausgegangen sind. Speziell für diese Kommunen hat der Bund ein Förderprogramm aufgelegt. Ich bin glücklich, dass unsere Wirtschaftsförderung, die in enger Abstimmung mit der Arbeitsgruppe Breitband, das sind Mitarbeiter der Verbandsgemeindeverwaltungen, erfolgreich den Antrag über die Ziellinie gebracht hat. Denn die Rahmenbedingungen waren und sind kompliziert. Auch in diesem Jahr war das Fördervolumen stark überzeichnet. Hinzu kam im Sommer eine unerwartete Budgetkürzung von drei auf zwei Milliarden Euro. Durch einen cleveren Zuschnitt des Fördergebietes konnten wir jedoch eine hohe Punktzahl erreichen und uns somit die Fördermittel sichern. Ein besonderer Dank gilt meinen Mitarbeitern, Herrn Kober und Herrn Hassel, die bei uns im Kreishaus das Projekt betreuen“, so Landrat Dr. Peter Enders.
Glasfaserquote steigt nach Projektabschluss auf 90 Prozent
„Mit der Bewilligung kommen wir unserem Ziel einer flächendeckenden Gigabitversorgung ein großes Stück näher. Addiert man die Anschlusszahlen des privaten Ausbaus (Deutsche Glasfaser, GlasfaserPlus und WestConnect) mit den Anschlusszahlen des geförderten Projektes, haben 90 Prozent der Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen Zugriff auf einen Glasfaseranschluss. Für die noch verbleibenden zehn Prozent bleiben wir aber am Ball. Hier werden wir im kommenden Jahr einen Förderantrag stellen. Sollte dieser aufgrund einer zu geringen Punktzahl nicht erfolgreich sein, werden wir in 2026 erneut einen Antrag stellen“, so Lars Kober, Leiter der Wirtschaftsförderung Kreis Altenkirchen.
Grober Zeitplan für den Ausbau steht
Trotz der positiven Meldung aus Berlin, gilt es noch eine positive Meldung aus Mainz abzuwarten. Denn die Gesamtfinanzierung des Vorhabens setzt sich aus Bundesmitteln (60 Prozent), Landesmitteln (30 Prozent) und kommunalen Eigenanteilen (10 Prozent) zusammen. Der Landesförderantrag kann nun gestellt werden. Im Kreishaus ist man guter Dinge, dass auch hier noch in 2024 eine positive Rückmeldung aus Mainz eingeht. Erst dann kann mit der Vorbereitung des europaweiten Vergabeverfahrens begonnen werden. Kober geht davon aus, dass im Sommer 2025 eine Beauftragung an ein Telekommunikationsunternehmen erfolgen kann. Die ersten Bagger sollen Anfang 2026 rollen. Wer, wann und wo mit Glasfasertechnologie surfen kann, das kann Kober noch nicht beantworten. „Wir drehen die Straßen und Wege unseres Landkreises auf links und aufgrund der bisherigen Erfahrungen wird es vermutlich länger dauern als zunächst geplant. Eine Realisierung bis Ende 2028 erscheint mir aber realistisch. Für die restlichen zehn Prozent wird es wohl Ende 2029 bzw. 2030 werden. Das hängt davon ab, ob und wann unsere weiteren Förderanträge bewilligt werden“, so Kober weiter.
Folgende Kommunen sollen im Rahmen des Ausbauprogramms (soweit die Landesförderung erfolgt)
mit Glasfasertechnologie erschlossen werden:
• Bachenberg
• Berzhausen
• Birkenbeul
• Birnbach
• Busenhausen
• Ersfeld
• Eulenberg
• Fiersbach
• Forstmehren
• Friesenhagen
• Giershausen
• Hövels
• Helmenzen
• Helmeroth
• Hemmelzen
• Hilgenroth
• Hirz-Maulsbach
• Ingelbach-Bahnhof
• Isert
• Kescheid
• Kircheib
• Kraam
• Krunkel
• Mauden
• Mehren
• Mittelhof
• Niedersteinebach
• Oberirsen
• Obersteinebach
• Ölsen
• Orfgen
• Racksen
• Schürdt
• Seelbach bei Hamm
• Seelbach
• Seifen
• Sörth
• Volkerzen
• Walterschen
• Werkhausen
• Ziegenhain

Folgende Kommunen, deren Stadt- und Ortskerne bereits eigenwirtschaftlich ausgebaut werden, aber deren Randgebiete nicht profitieren konnten, sollen im Rahmen des Ausbauprogramms (soweit die Landesförderung erfolgt) mit Glasfasertechnologie erschlossen werden:
• Brachbach
• Derschen
• Elkenroth
• Gebhardshain
• Michelbach
• Mudersbach
• Niederdreisbach
• Weitefeld

Foto: Ana Tamarit
Zusammen mit den Bürgermeistern der Verbandsgemeinden Hamm, Dietmar Henrich, und der Verbandsgemeinde Wissen, Berno Neuhoff sowie Joschka Hassel von der Wirtschaftsförderung Kreis Altenkirchen fand der offizielle Projektstart der Tiefbauarbeiten für den eigenwirtschaftlichen Ausbau in Wissen sowie Hamm und Altenkirchen-Flammersfeld statt. Der Ausbau der Deutschen Glasfaser, der bis 2025 abgeschlossen sein soll und ein komplett neues leistungsfähiges Glasfasernetz bedeutet, ist für die Verbandsgemeinden Altenkirchen-Flammerfeld, Hamm (Sieg), Kirchen (Sieg), Daaden-Herdorf, Wissen und die Ortsgemeinden im Gebhardshainer Land. Diese hatten mit der Deutschen Glasfaser im Mai letzten Jahres einen Kooperationsvertrag geschlossen.